Veranstaltung: | KW21 Programm |
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Antragsteller*in: | Kreisvorstand |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 23.10.2020, 16:28 |
Antragshistorie: | Version 1 |
10-KulturNEU: Programm KW 21 - Kultur
Text
Wir unterstützen Kultur für Alle
Kultur und Kunst sind demokratierelevant. Sie prägen den weltoffenen Charakter
unseres Landkreises. Sie sind von zentraler Bedeutung für den Zusammenhalt der
Gesellschaft, ermöglichen selbstbestimmte Lebensentwürfe, fördern die Bildung
und den kritischen Dialog über gesellschaftlich relevante Themen.
Wie wichtig Kultur und Kunst als Erlebnis-, Begegnungs- und Diskussionsraum für
unseren Landkreis sind, hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt. Sie hat
aber auch deutlich gemacht, wie krisenanfällig die Förderstrukturen vor allem
für freie Kultur- und Kunstschaffende sind.
Ein wichtiger Standortfaktor
Die Förderung von Kultur und Kunst haben im Main-Taunus-Kreis eine lange
Tradition, die wir erhalten, aber auch zeitgemäß weiterentwickeln möchten.
Etablierte Projekte wie den Kunstwettbewerb Intermezzo, das
Jugendsinfonieorchester, den Kinder- und Jugendliteraturwettbewerb und das
Kinder- und Jugendmedienfestival „Der Flimmer“ unterstützen wir. Diese Projekte
erreichen viele Menschen, demonstrieren das Potenzial in unserem Landkreis und
stärken somit Kultur als Standortfaktor.
Der Kreis ist über den Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main als einer von zehn
Gesellschaftern an größeren Kulturereignissen beteiligt, dazu gehören auch
sogenannte Leuchtturmprojekte wie das Kronberg Academy Festival, Jazzfestivals
oder Ausstellungen von hohem Rang. Diese Kulturereignisse wollen wir erhalten
und unsere Beteiligung weiter ausbauen.
Die Weiterentwicklung neuerer Initiativen wie Poetry Slams und
Literaturprojekte, die eine Vielzahl von Lesungen ermöglichen, wie zum Beispiel
das neue MTK-Krimifest, wollen wir fördern.
Kultur braucht Infrastruktur
Kultur und Kunst brauchen Raum für Fantasie und spielerisches Ausprobieren, für
Begegnung und demokratischen Diskurs, für kulturelle Integration und Bildung.
Grüne Kulturpolitik verfolgt deshalb das Ziel, die finanziellen und
strukturellen Rahmenbedingungen, in denen sich die Kulturschaffenden frei
entfalten können, systematisch weiterzuentwickeln.
Wir wollen mehr und hochwertigere kreative Freiräume wie Proberäume, Ateliers
und soziokultureller Zentren bereitstellen und ihre Nutzungsmöglichkeiten durch
Strukturinvestitionen verbessern und erweitern.
Wir streben ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen den Angeboten der
institutionalisierten Kulturträger und der freien Szene an und wollen die
Kooperation stärken. Dazu ist eine beständige Infrastruktur mit Raum für neue
Ansätze und sparten übergreifende Projekte notwendig.
Kulturelle Teilhabe
Unabhängig von ihrem persönlichen Hintergrund und ihren Lebensumständen wollen
wir allen Menschen eine für sie attraktive kulturelle Teilhabe ermöglichen. Das
schließt interkulturelle Projekte und Veranstaltungen mit niedrigschwelligem
Zugang ein. Transkulturelle Projekte und den interkulturellen Austausch wollen
wir gezielt fördern, unter anderem dadurch, dass sich auch Einrichtungen des
Kreises - wie auch das Kreishaus - für entsprechende Veranstaltungen vermehrt
öffnen.
Kulturelle Teilhabe muss bezahlbar sein. Wir sprechen uns dafür aus, für mehr
Menschen Ermäßigungen anzubieten, zum Beispiel für Auszubildende und
einkommensschwache Bürger:innen. Kulturelle Teilhabe soll auch für die weniger
mobilen Gruppen der Bevölkerung selbstverständlich möglich sein.
Kinder brauchen kulturelle Bildung und kreative Entfaltungsmöglichkeiten.
Deshalb legen wir Wert auf die Vernetzung von Kultur und Schule, beispielsweise
im offenen Ganztag, im fächerübergreifenden Unterricht oder in Projekten des
interkulturellen Lernens.
Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, die Zusammenarbeit von Kultureinrichtungen mit
Kindergärten und Schulen zu verstärken. Junge Menschen sollen einen besseren und
frühzeitigeren Zugang zu Kultur und Kunst erhalten. Kulturelle Bildung leistet
einen maßgeblichen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung. Deshalb wollen wir
die Theaterarbeit an Schulen weiter fördern und entwickeln.
Uns ist es wichtig, jegliche Form von Kultur (Breitenkultur, Hochkultur,
Subkultur und Jugendkultur) zu stärken. Im Main-Taunus-Kreis gibt es bereits
vielfältige Angebote, wie z.B. das Sommerschein-Festival in Hofheim, die
Krifteler „MyZiegelei“ oder das Flörsheimer Open Air. Wir möchten die
Entwicklung von junger, alternativer Kultur und Kunst verstärken. Dazu ist es
notwendig passende Rahmenbindungen zu schaffen, beispielsweise durch
entsprechende Fördermittel.
Kultur ist auch Heimatpflege. Im Main-Taunus-Kreis bedeutet dies Denkmalschutz,
Denkmalpflege, aber auch die Aufarbeitung der Geschichte, vor allem der NS-
Diktaktur und der Zeit des deutschen Kolonialismus. Für diese wichtige und
demokratiestärkende Erinnerungskultur wollen wir uns als GRÜNE einsetzen.
Neben dem Neubau von Wohnungen wollen wir Eigentümer:innen dabei unterstützen,
vorhandene Bausubstanz zu erhalten, zu renovieren und auszubauen. Besonders
denkmalgeschützte Gebäude spiegeln unsere Geschichte wider und tragen mit ihrem
Charme zu einer Aufwertung vieler Innenstädte bei. Die Eigentümer:innen von
Denkmalen wollen wir durch die Denkmalbehörde mit Beratung und angemessenen
Zuschüssen fördern.
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