07-BildungNEU8: Programm KW 21 - Bildung
Veranstaltung: | KW21 Programm |
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Antragsteller*in: | Kreisvorstand |
Status: | Modifiziert |
Eingereicht: | 20.10.2020, 15:25 |
Antragshistorie: |
Veranstaltung: | KW21 Programm |
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Antragsteller*in: | Kreisvorstand |
Status: | Modifiziert |
Eingereicht: | 20.10.2020, 15:25 |
Antragshistorie: | Version 1(06.10.2020) Version 1(18.10.2020) Version 1(18.10.2020) Version 1(18.10.2020) Version 1(18.10.2020) Version 1(19.10.2020) Version 1(20.10.2020) Version 1(23.10.2020) Version 1(23.10.2020) Version 1 |
Bildung hat immer die Aufgabe, Menschen ein freies, erfolgreiches, erfülltes,
sicheres und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und zur gesellschaftlichen
Teilhabe zu befähigen. Uns GRÜNEN ist es dabei besonders wichtig, gleiche
Bildungschancen von der Kita, über die Schule, die Ausbildung bis zur Hochschule
zu ermöglichen.
Bildungsgerechtigkeit bedeutet: Herkunft, Einkommen oder sozialer Status der
Eltern dürfen keine Rolle spielen.
Dieser Bildungsauftrag gilt auch bei sich verändernden Rahmenbedingungen. Dazu
gehören in der heutigen Zeit vor allem die Digitalisierung, die Idee des
lebenslangen Lernens sowie der Ruf nach einem gerechteren und inklusiven
Bildungssystem.
Die Schullandschaft hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt – auch im
Main-Taunus-Kreis. Seit der Einführung von Ganztagsangeboten verbringen deutlich
mehr Schüler:innen den größten Teil des Tages in den Schulen. Damit sind Schulen
nicht mehr nur Lernorte.
Unser Ziel ist, dass sie zum Lebensraum für Kinder und Jugendliche werden.
Ganztagsangebote und -betreuung an Grund- und weiterführenden Schulen sind eine
Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie entsprechen den
Anforderungen an eine moderne Familienpolitik, die auf die Veränderungen von
Familienstrukturen reagiert. Wir wollen dafür die Voraussetzungen schaffen.
Die UN-Behindertenrechtskonvention muss auch im schulischen Bereich umgesetzt
werden. Dies gilt von der Barrierefreiheit bis hin zum inklusiven Unterricht an
allen Schulen.
Wir wollen, dass alle unsere Schulen am Ganztagsschulprogramm des Landes Hessen
teilnehmen können. Besonders im Bereich der Grundschulen gibt es einen
erheblichen Betreuungsbedarf.
Dieses auf Kooperation ausgerichtete Konzept verändert die herkömmliche Arbeit
des pädagogischen Personals ganz wesentlich. Nur gut ausgebildete
Erzieher:innen, Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen können auf
Augenhöhe mit den Lehrkräften kooperieren. Der Kreis als Schulträger muss dafür
die baulichen und vor allem personellen Voraussetzungen schaffen.
Ab dem Jahr 2025 soll es einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz an
Grundschulen geben. Um den entstehenden Bedarf zu decken, müssen bundesweit 1,1
Millionen zusätzliche Plätze geschaffen werden. Diese Entwicklung wollen wir im
MTK zügig und konsequent vorbereiten. Die größten Herausforderungen sind dabei
vor allem:
Der Main-Taunus-Kreis hat Mitte 2019 ein Rahmenkonzept zur Betreuung an
Grundschulen beschlossen und will dieses an möglichst vielen Grundschulen im
Kreis umsetzen. Dieses Konzept möchten wir GRÜNE qualitätsorientiert
weiterentwickeln, damit es für alle - Kinder, Eltern, Lehrer:innen und
Betreuungsfachpersonal - optimal funktioniert und beste Wirkung entfaltet.
Eine “gute” Schule bereitet junge Menschen auf Leben und Arbeiten in der
modernen Welt vor. Diese Aufgabe wird nicht durch den bloßen Kauf von digitalen
Geräten zu bewältigen sein. Es braucht auch Bildungskonzepte, die die
Möglichkeiten der Digitalisierung kreativ in den Schulaltag umsetzen. Digital
veränderte Lernprozesse bieten den Schüler:innen zudem zahlreiche Chancen – für
die individualisierte Gestaltung des Unterrichts sowie das Zusammenwachsen der
Schulgemeinschaft und die Verwaltung der schulischen Organisation. Wir GRÜNE
sehen unsere Aufgabe darin, den Rahmen für diesen Wandel zu setzen, um Lehrende
und Lernende optimal zu unterstützen.
Wir GRÜNE machen uns stark gegen Hass und Hetze im Netz. Mobbing an Schulen
geschieht nicht mehr nur auf dem Schulhof und im Pausenraum. Beleidigungen,
Diskriminierung und Drohungen werden vermehrt über Soziale Medien wie Facebook
und Instagram geteilt. Zusätzlich werden in Sozialen Medien auch häufig falsche
Nachrichtenmeldungen vielfach geteilt und diskutiert. Deshalb ist es wichtiger
denn je, dass im Kindesalter beginnend kritische Medienkompetenz aufgebaut und
geschult wird.
Schulen müssen auf konkrete Lern- und Lebensbedingungen der Kinder eingehen,
unterschiedliche Bildungschancen ausgleichen und die Potentiale jedes einzelnen
Kindes fördern.
Qualifizierte Fachkräfte und klar zugeschnittene Zuständigkeiten sind
Erfolgsgaranten für ein gerechteres Bildungssystem.
Multiprofessionelle Teams – von der Hausaufgabenbetreuung über Schulsozialarbeit
bis hin zur schulpsychologischen Beratung – gehören in jede Schule. Gestützt
durch Kooperations- und Netzwerkstrukturen aus verschiedenen Akteur:innen im
Sozialraum der Schule sind die Ziele zu gewährleisten, dass Benachteiligungen in
den Schulen abgebaut werden, aber auch besondere Fähigkeiten erkannt und
gefördert werden. Dabei werden auch Bildungsstrukturen für Kinder und
Jugendliche unterstützt, die sich in besonders herausfordernden Lebensphasen
befinden.
Schulen übernehmen mehr Verantwortung für ihre Arbeit, wenn ihnen größere
Entscheidungsspielräume zugestanden werden. Als Schulträger kann der Kreis den
Schulen insbesondere finanzielle Spielräume gewähren. Voraussetzung dafür ist,
dass an den Schulen nicht einzelne Akteur:innen Entscheidungen treffen, sondern
Entscheidungen gemeinschaftlich und in demokratischen Prozessen getroffen
werden. Das stärkt die Identifikation aller mit ihrer Schule und fördert ein
Verständnis von Demokratie.
Angesichts der politischen Weltlage und wachsender Menschenfeindlichkeit sind
politische Bildung und Demokratiebildung besonders wichtig. Wir GRÜNE wollen
junge Menschen dabei unterstützen, ein kritisches Bewusstsein auszubilden.
Schule hat die Aufgabe, junge Menschen zu selbstverantwortlichem und
demokratischem Handeln in der Gesellschaft zu befähigen. Dazu gehört die
Vermittlung von Kenntnissen über politische, historische, gesellschaftliche und
wirtschaftliche Strukturen und Entwicklungen. Die Basis bilden die Werte des
Grundgesetzes: Freiheit, Demokratie, Menschenrechte, Gerechtigkeit,
wirtschaftliche Sicherheit und Frieden. Für diese sollen Kinder und Jugendliche
lernen, einzutreten. Daher sollen Schulen auch in diesem Bereich mehr
Unterstützung erfahren.
Das Recht auf inklusiven Unterricht und die Aufgabe, alle Bildungsbiografien
angemessen in der Unterrichtsgestaltung zu berücksichtigen, verlangt von Schulen
und Lehrenden die Entwicklung und Erprobung neuer Inklusions- und
Integrationsstrategien. Wir wollen die Ausarbeitung und Umsetzung entsprechender
Konzepte fördern, denn immer mehr Eltern von Kindern mit Behinderung wünschen
für ihre Kinder den Besuch einer Regelschule.
Sozialarbeit an Schulen
Wir GRÜNE wollen eine engere Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendpflege
ermöglichen. Wir wollen zudem die Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams
an unseren Schulen weiter vorantreiben. Lehrerinnen und Lehrer werden auch in
Zukunft die tragende Säule beim Personal in den Schulen sein, aber eine gute
Schule mit einer vielfältigen Schülerschaft braucht auch andere Professionen, um
die Schüler:innen optimal auf ihre Zukunft vorzubereiten.
Dazu gehört für uns auch, dass wir Schulsozialarbeit weiter ausbauen wollen.
Insbesondere Schulsozialarbeiter:innen können oft eine vertrauensvolle Beziehung
zu einzelnen Schüler:innen entwickeln. Damit tragen sie ganz wesentlich dazu
bei, differenzierte und individuelle Unterstützungs- und Beratungsangebote für
alle Schüler:innen zu realisieren und einen multiperspektivischen Blick in die
Teams einzubringen.
Das Recht auf inklusiven Unterricht und die Aufgabe, alle Bildungsbiografien angemessen in der Unterrichtsgestaltung zu berücksichtigen, verlangt von Schulen und Lehrenden die Entwicklung und Erprobung neuer Inklusions- und Integrationsstrategien. Wir wollen die Ausarbeitung und Umsetzung entsprechender Konzepte fördern, denn immer mehr Eltern von Kindern mit Behinderung wünschen für ihre Kinder den Besuch einer Regelschule.
Sozialarbeit an Schulen
Wir GRÜNE wollen eine engere Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendpflege ermöglichen. Wir wollen zudem die Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams an unseren Schulen weiter vorantreiben. Lehrerinnen und Lehrer werden auch in Zukunft die tragende Säule beim Personal in den Schulen sein, aber eine gute Schule mit einer vielfältigen Schülerschaft braucht auch andere Professionen, um die Schüler:innen optimal auf ihre Zukunft vorzubereiten.
Dazu gehört für uns auch, dass wir Schulsozialarbeit in allen Schulformen weiter ausbauen wollen. Insbesondere Schulsozialarbeiter:innen können oft eine vertrauensvolle Beziehung zu einzelnen Schüler:innen entwickeln. Damit tragen sie ganz wesentlich dazu bei, differenzierte und individuelle Unterstützungs- und Beratungsangebote für alle Schüler:innen zu realisieren und einen multiperspektivischen Blick in die Teams einzubringen.
Ein besonderes Augenmerk wollen wir auf den Übergang von der Schule zum Beruf
legen.
Sowohl für die potentiellen Berufsstarter:innen als auch für den
Wirtschaftsstandort MTK ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulen und
Unternehmen in der Region wichtig. Wir wollen diese Kooperation fördern, um über
freie Ausbildungsplätze und berufliche Möglichkeiten zu informieren und
Plattformen fördern, damit Bewerber:innen und Ausbildungsbetriebe erfolgreich
zusammenfinden.
Neben frühkindlicher Bildung und Schule, Ausbildung oder Studium stellt die
Volkshochschule Main-Taunus (vhs) als Ort der Weiterbildung eine weitere Säule
in unserem Bildungssystem dar. Erst das lebensbegleitende Lernen ermöglicht es,
die eigenen Potentiale voll zu entfalten und zu entwickeln. Außerdem bietet
Weiterbildung die Chance, Bildungszugänge für Menschen zu erschließen, die in
den klassischen Bildungseinrichtungen bislang keinen Anschluss finden konnten.
Umweltbildung wird im Main-Taunus-Kreis seit 30 Jahren über das Naturschutzhaus
in den Weibacher Kiesgruben angeboten und wurde im Jahr 2020 organisatorisch mit
der Volkshochschule Main-Taunus (vhs) zusammengeführt.
Dabei tragen die großen Veranstaltungen wie Tag der Erde, Insektenfestival und
Apfelmarkt dazu bei, das Thema in allen Alters- und Gesellschaftsschichten zu
etablieren. Als Fairtrade-Kreis wollen wir unserem Bildungsauftrag gerecht
werden und die Bevölkerung über den Fairen Handel und die Lebensbedingungen der
bäuerlichen Produzentenfamilien in den sogenannten Entwicklungsländern
informieren.
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