01-KlimaNEU4: Programm KW 21 - Klimaschutz und Energiewende
Veranstaltung: | KW21 Programm |
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Antragsteller*in: | Kreisvorstand |
Status: | Modifiziert |
Eingereicht: | 06.10.2020, 12:26 |
Antragshistorie: |
Veranstaltung: | KW21 Programm |
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Antragsteller*in: | Kreisvorstand |
Status: | Modifiziert |
Eingereicht: | 06.10.2020, 12:26 |
Antragshistorie: | Version 1(06.10.2020) Version 1(20.10.2020) Version 1(20.10.2020) Version 1(20.10.2020) Version 1(20.10.2020) Version 1 |
Der Schutz des Weltklimas ist die Schicksalsaufgabe der heute lebenden
Generationen. Klimaschutz ist eine moralische Verpflichtung gegenüber unseren
Kindern und Enkelkindern. Und niemand kann sagen: Das können die anderen machen.
Der Erhalt unserer biologischen Lebensgrundlagen ist die größte globale
Teamleistung, die es je zu stemmen galt.
Ökologie ist der neue Motor für unsere Ökonomie. Einfach übersetzt: Nachhaltig
ist das neue profitabel. Ohne Ressourcen und ohne fossile Brennstoffe
funktioniert unser bisheriges Wirtschaftssystem nicht weiter. Deshalb befinden
wir uns als Wirtschaftsstandort Deutschland bereits mitten in der Transformation
hin zu einem neuen gemeinwohlorientierten Wirtschaftsprinzip, bei dem
Nachhaltigkeit unseren Wohlstand sichert. Auch im Main-Taunus-Kreis.
Das Ziel des Pariser Klimaabkommens, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C,
besser 1,5 °C, zu begrenzen, kann nur dann erreicht werden, wenn die
Klimaschutzaktivitäten weltweit auf allen gesellschaftlichen Ebenen deutlich
verstärkt werden. Der Main-Taunus-Kreis muss dabei entschlossen vorangehen,
gemeinsam mit seinen zwölf starken Kommunen den Takt vorgeben und demonstrieren,
wie ein klimagerechtes Zusammenleben funktionieren kann.
Die Klimaerwärmung bedroht nachweislich unsere natürlichen Lebensgrundlagen.
Überdurchschnittlich viele Hitzetage im Sommer, viel zu wenig Niederschläge im
gesamten Jahresverlauf, dazu Extremwetterereignisse: Die Folgen für Gesundheit,
Landwirtschaft, Wald, Trinkwasserversorgung sind im ganzen Main-Taunus-Kreis
spürbar.
Wir als GRÜNE setzen uns daher mit ganzer Kraft dafür ein, dass der MTK bis zum
Jahr 2035 klimaneutral wird. Wohl wissend, dass es dafür auch in der Bundes- und
Landespolitik deutlicher Veränderungen bedarf.
Bei all unserem politischen Handeln stehen für uns GRÜNE die Menschen im
Mittelpunkt. Dies gilt insbesondere für den Aufbau einer nachhaltigen
Energieversorgung. Wir bieten den Bürger:innen umfassende Transparenz und vor
allem Beteiligung. Wir alle können Gewinner:innen der dezentralen Energiewende
sein. Dafür setzen wir uns GRÜNE mit aller Kraft ein.
Mit unserer Regierungsbeteiligung und durch den Einsatz unserer
Kreisbeigeordneten Madlen Overdick ist es gelungen, nachhaltige Themen wie
Energieeffizienz, fairer Handel oder klimafreundliche Mobilität in den
Mittelpunkt der Politik zu rücken.
Klimaschutz bedeutet Veränderung, auch in täglichen Abläufen. Damit sie gelingt,
brauchen wir verpflichtende Entscheidungskriterien.
Wir GRÜNE wollen sicherstellen, dass Politik und Verwaltung sich die
Klimarelevanz ihres Handelns immer wieder bewusst machen. Deshalb ist es
notwendig, alle Prüfverfahren durch das Kriterium „Klimarelevanz“ zu erweitern.
Beschlussvorlagen für Kreistag und Ausschüsse sollen deshalb regelmäßig Auskunft
darüber geben, ob die zu beschließenden Maßnahmen klimarelevant und ob sie
klimaverträglich sind. Auch Verfahren der Bauleitplanung sollen durch ein
Checklisten-Prinzip auf Aspekte des Klimaschutzes und der Klimaanpassung
verpflichtet werden. Durch eine Bilanzierung klimarelevanter Entscheidungen
wollen wir zudem die Basis dafür legen, dass der Main-Taunus-Kreis die von ihm
selbst verantworteten Klimafolgen zukünftig finanziell kompensieren, oder durch
Investitionen in den Klimaschutz ausgleichen kann.
Der Klimawandel ist nichts, was wir aus der Ferne betrachten können. Globale
Probleme brauchen lokale Antworten. Auch der Main-Taunus-Kreis muss
Verantwortung übernehmen, um die anhaltende Klimaerwärmung einzudämmen. Wir
brauchen einen verstärkten Ausbau von Photovoltaik im Kreis. Wir Grüne wollen
eine Solar-Offensive starten, die es Bürger:innen ermöglicht, sich zu
beteiligen. Ziel ist es, Photovoltaikanlagen auf allen geeigneten Dächern
(privat, gewerblich, öffentlich) im MTK anzubringen. Kreis, Städte und Gemeinden
sollen ihrer Vorbildrolle gerecht werden.
Um diese Entwicklung stärker in Gang zu bringen, braucht es Anreize. Deswegen
wollen wir ein Förderprogramm für Balkonmodule auflegen und unter anderem auch
Mieter:innen die Möglichkeit geben, ihren eigenen klimafreundlichen Strom zu
produzieren. Mit unserer Solar-Offensive stärken wir die Akzeptanz für die
Energiewende und bringen durch die steigende Nachfrage den klimafreundlichen
Energiemarkt in Bewegung.
Wir wollen die Zusammenarbeit mit bürgernahen Energiegenossenschaften im MTK
stärken. Auch Freiflächen-PV-Anlagen und Agro-PV-Anlagen halten wir für
geeignete Instrumente und werden sie unterstützen.
Wir GRÜNE wollen einen dezentralen Energiemix aus erneuerbaren Energien. Die
Windkraft spielt im dezentralen Energiemix aufgrund ihrer Effizienz eine
tragende Rolle. Eine einzige 3-Megawatt-Anlage kann rund 1.400 3-Personen-
Haushalte preiswert mit Strom versorgen. Dabei rechnet sich solch eine Anlage
innerhalb eines Jahres. Wir wollen den Ausbau der Windkraft vor Ort
vorantreiben. Wichtig ist uns dabei als Kreis, die Interessen von Bürgerinnen
und Bürgern (Beteiligungsmodelle) sowie Aspekte des Kultur-, Natur-, Arten- und
Landschaftsschutzes stets mit einzubeziehen.
Der Anteil an erneuerbarer Wärmegewinnung liegt im MTK bei unter fünf Prozent.
Langfristig brauchen wir jedoch 100 Prozent regenerativ erzeugter Wärme in
unserem Landkreis.
Klimaschutz geht nur gemeinsam. Deshalb ist es wichtig, die Zusammenarbeit
zwischen Kreis, Städten und Gemeinden sowie der Bürgerschaft zu verstärken.
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